Der Oberrhein - im Herzen Europas

Europa-Parlament Strasbourg / Copyright Badias / Architecture-studio / Région Alsace
Europa-Parlament Strasbourg / Copyright Badias / Architecture-studio / Région Alsace

Der Oberrhein ist eine europäische Region par excellence: Als Grenzregion spielt der Oberrhein eine bedeutende Rolle für den Zusammenhalt der Europäischen Union, durch das Konzept der Trinationalen Metropolregion folgt der Oberrhein den Zielen der Strategie EU 2020. Schließlich agiert der Oberrhein schon seit langem als "Labor" für die europäische Politik und kann dank seiner langen Erfahrung zahlreiche "best practices" für andere Kooperationsregionen bieten.

In der Tat lässt sich der Mehrwert des Oberrheins für die Entwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf europäischer Ebene auf dreierlei Art messen:

Wirtschaftlicher, sozialer und territorialer Zusammenhalt der Europäischen Union

Zunächst spielt der Oberrhein als Grenzregion eine große Rolle für den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt der Europäischen Union: Die staatlichen, administrativen, kulturellen, sprachlichen und infrastrukturellen Grenzen, die in den Grenzregionen vorhanden sind, sind Hindernisse, die durch Kooperations- und Integrationsprozesse zu überwinden sind. Die höhere Komplexität und die Grenzeffekte, mit denen die Projekte in diesen Gebieten konfrontiert sind, sorgen regelmäßig für zusätzliche Kosten und können zur Entstehung von Ungleichgewichten führen.

Durch die Verstärkung der Zusammenarbeit möchte der Oberrhein eine harmonische und solidarische Entwicklung seines Gebietes fördern, indem die Ungleichgewichte behoben werden. Es geht darum, vorhandenes Potenzial auszuschöpfen um zu einer gleichmäßigen und nachhaltigen Verteilung von Aktivitäten, Arbeitsplätzen, Dienstleistungen und Reichtümern zu gelangen, die sich auf die Solidarität zwischen den städtischen und ländlichen Gebieten stützt. In der Tat kann diese Region sich nur dann nachhaltig entwickeln und wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt auf ihrem Gebiet garantieren und zu dem der gesamten Europäischen Union beitragen, wenn die Attraktivität erhöht und die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Oberrheins verbessert wird, ohne dass ein Teilgebiet zurückfällt.

Die Strategie EU 2020

Weiterhin entspricht der Oberrhein durch sein Konzept der Trinationalen Metropolregion und die Umsetzung seiner Strategie den Zielen der Strategie EU 2020.

Es kann eine enge Verbindung zwischen den großen Zielen der Strategie der TMO und den drei Prioritäten der Strategie EU 2020 gezogen werden, nämlich ein intelligentes Wachstum (eine auf Wissen und Innovation begründete Wirtschaft entwickeln), ein nachhaltiges Wachstum (eine grünere, wettbewerbsfähigere und in ihrer Ressourcennutzung effizientere Wirtschaft fördern) und ein inklusives Wachstum (eine Wirtschaft mit einer hohen Beschäftigungszahl fördern, die sozialen und territorialen Zusammenhalt begünstigt). Die Strategie der TMO „Gemeinsam handeln und gestalten“ ist daher das Instrument, das den Akteuren des Oberrheins ermöglichen wird, die Prioritäten und Ziele der Strategie EU 2020 zu erreichen.

Die europäische Kohäsionspolitik, und insbesondere der Fonds INTERREG IV A „Oberrhein“ stellt im Alltag ein hervorragendes Finanzierungsmittel für die Entwicklungsstrategie der Metropolregion dar. So ist die europäische Kohäsionspolitik eines der wichtigsten Instrumente, die dem Oberrhein ermöglichen, die Ziele der Strategie EU 2020 zu erreichen.

Jahrzehntelange Erfahrung und best practices: wertvolles Know-How für andere Kooperationsregionen

Zuletzt, dank der europäischen Maßnahmen und einer langen Erfahrung im Bereich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, stellt der Oberrhein ein Labor für die europäische Politik dar und ist ein Beispiel von „good practices“ für andere Kooperationsregionen.

In vielen Bereichen sind die Schwierigkeiten auf europäischer Ebene die gleichen wie die in den Grenzregionen aufgrund der "Grenzeffekte", die das Herz der europäischen Handlungen betreffen (Freizügigkeit, Niederlassungsfreiheit, Vernetzung, Konkurrenz, etc.). Nur 7% der europäischen Bevölkerung bewegt sich über die Grenzen hinweg, aber 80% dieser Mobilität ist in den Grenzgebieten konzentriert. Zudem wohnen 35% der europäischen Bevölkerung in Grenzgebieten. Diese sind daher wahre Testzonen für die europäische Politik.  Der Oberrhein arbeitet daher regelmäßig mit den europäischen Institutionen zusammen als Testlabor für die europäische Politik. Aktuell ist er ein bevorzugter Partner in Bezug auf die Frage der Zukunft der Kohäsionspolitik nach 2013, sowohl auf technischer als auch auf politischer Ebene.

Außerdem ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Oberrhein eine lange Tradition, dynamisch und solide verankert. Der Oberrhein wurde von den europäischen Institutionen als „eines der dynamischsten und innovativsten Gebiete im Bereich der Zusammenarbeit in Europa“ (März 2009) anerkannt, durch die Deutsch-französische Agenda 2020 als ein „Beispiel für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa“ (Februar 2010) und durch die Studie METROBORDER als eine „beispielhafte Grenzregion“ (Mai 2011). Er wird regelmäßig gebeten, seine Initiativen vorzustellen und so den Austausch von „good practices“ zwischen den europäischen Regionen anzuregen. Er ist zudem Modell für die Gründung einer Grenzüberschreitenden Polyzentrischen Metropolregion in der Großregion, trägt zu den Arbeiten der Europäischen Kommission bei und wird regelmäßig von der Mission Opérationnelle Transfrontalière aus Paris angesprochen.